Letzte Woche erreichte mich eine E-Mail, die mich doch etwas bedenklich stimmte. Und zwar hat ein Unternehmen vor Jahren die Fuhrparkverwaltung ausgelagert. Trotz dem Outsourcing sind dort die Fuhrpark-Kosten deutlich angestiegen. Das soll jetzt nicht heissen, dass Outsorcing immer teuer sein muss, aber in diesem Fall war es so. Das Unternehmen würde nun gerne die Fuhrparkverwaltung wieder ins eigene Haus holen.
Das Problem dabei ist: Das Know-how ging mit der Auslagerung völlig verloren. Der Schritt zurück ist aufwändig und letzendlich auch kostspielig. Mitarbeiter müssen neu aufgebaut, Softwarelösungen angeschafft und die Prozesse wieder angepasst werden.
Dies ist sicher kein Einzelfall. Leasinggesellschaften und Fuhrparkmanagementdienstleister sind in der Regel der Meinung, dass das Fuhrparkmanagement nicht zur Kernkompetenz eines Unternehmens gehört. Ist das wirklich so?
Ein so hoher Kostenverursacher wie die Fahrzeugflotte gehört meiner Meinung nach sogar unbedingt zur Kernkompetenz. Und das schon aus folgendem Grund: Ein Fuhrpark ist nicht nur Kostenverursacher, sondern erwirtschaftet ja auch Geld für das Unternehmen. Das wird oft nicht so richtig wahrgenommen. Und nun meine Frage: Kennen Sie ein Unternehmen welches sagt, meine Produktionsanlagen gehören nicht zur Kernkompetenz?
Als Unternehmen haben Sie ständig mit Ihren Fahrern zu tun, müssen sich um die rechtliche Belange kümmern usw. Die Märkte sind so stark in Bewegung, dass es wichtig ist flexibel zu bleiben. Durch ein komplettes Outsorcing ist das aber kaum möglich.
Das Fazit kann nur lauten: Outsourcing ist kein Allheil-Mittel. Sicher kann es Sinn machen bestimmte Teilbereiche auszulagern. Man sollte sich aber nicht alle Kernkompetenzen nehmen lassen. Lagern Sie nur Dinge aus, bei denen Ihnen das notwendige Know-how fehlt. So kann es durchaus sinnvoll sein die Rechnungen extern prüfen zu lassen. Achten Sie aber immer darauf, dass der Anbieter auch 100% zu Ihnen steht.