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Fuhrparktreff.de

Blackbox Fahrer!

Ob Ihre Fuhrparkkosten hoch oder niedrig sind, hängt stark von Ihren Fahrzeugnutzern ab. Durch eine aggressive Fahrweise werden nicht nur die Kraftstoffverbräuche, sondern auch der Fahrzeugverschleiß maßgeblich beeinflusst. Dabei werden vor allem die folgenden Bauteile des Fahrzeugs stärker beansprucht:

  • Fahrwerksteile / Aufhängungen
  • Bremsen
  • Reifen
  • Motor
  • Getriebe

20% – 30% an Mehrkosten, sind bei zu forscher Fahrweise keine Seltenheit.

Doch was können Sie als Fuhrparkverantwortlicher dagegen tun?

Es gibt sicherlich einige Möglichkeiten die Fahrer zu einer vernünftigen Fahrweise zu erziehen. Dazu zählen unter anderem folgende beliebte Maßnahmen:

  • Fahrtrainings / Spritsparkurse
  • Telemetatikgeräte zur Überwachung der Fahrweise
  • Spritsparwettbewerbe
  • Einzelgespräche / Kommunikation
  • gezielte Analyse der Kraftstoffverbräuche und Reparaturkosten

Dabei sollte man aber nicht das Ziel der Kostenoptimierung aus den Augen verlieren. Wenn man also mehr Geld in die Maßnahme steckt als man später wieder “einfahren” kann, dann macht die Maßnahme wenig Sinn.

Ist Telematik sinnvoll?

Diese Frage muss letztendlich jeder selbst für sich beantworten. In bestimmten Bereichen ist Telematik kaum mehr wegzudenken. Im Nutzfahrzeugbereich ist diese Technik fast schon gang und gäbe. Allerdings liegen dort die Fahrzeugkosten auch um einiges höher, als bei PKWs. Was man auch nicht vergessen sollte: Die Überwachung und Analyse der Daten geht auch nicht von alleine. Auch dies ist ein Zeitfaktor der monetär zu bewerten ist.

Zudem sollte man nie vergessen, dass in den Fahrzeugen Menschen sitzen und keine Maschinen. Wer auf Telematik setzt, sollte sich nicht wundern, wenn sich die Fahrer evtl. überwacht und unter Druck gesetzt fühlen. Fluktuation, unzufriedene Mitarbeiter, steigende Krankheitstage sind nicht selten die Folge.  Unter Umständen müssen Gerichte später klären, ob eine solche Überwachung überhaupt zulässig ist, auch wenn dies in erster Linie der Kostenreduktion dient. Wenn jeder Gasstoß, jeder Bremseingriff, die Geschwindigkeiten etc. live abgegriffen werden können, muss man sich die Frage gefallen lassen: Was wird überwacht, das Fahrzeug oder der Fahrer?

In diesem Zusammenhang hat auch schonmal ein Gericht ein negatives Urteil gegen einen Unternehmer gesprochen.
Siehe hier: http://www.derwesten.de/staedte/luenen/mitarbeiter-mit-gps-ueberwacht-abmahnung-fuer-spedition-id7717554.html

Fahrtrainings = dauerhafte Kostensenkung?

Fahrtrainings und Spritsparkurse, sind immer dann sinnvoll, wenn sich dadurch die Fahrweise dauerhaft verbessert. Einige Firmen berichten jedoch, dass die Fahrzeugnutzer relativ schnell wieder in alte Fahrweisen zurückfallen. Das hat dann zu Folge, dass die Ausgaben eines solchen Kurses nicht vollständig amortisiert werden. Aus dem Grund kann ein solcher Kurs nur dann sinnvoll sein, wenn man die Verbräuche stetig überprüft und die Fahrer animiert, weiter spritsparend zu fahren.

Spritsparwettbewerbe können Sinn machen.

Spritsparwettbewerbe bei denen die Fahrer gegen sich oder andere antreten, können zu guten Ergebnissen führen. Voraussetzung hierfür ist, dass ein solcher Wettbewerb fair abläuft. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass man beispielsweise Bertrugsversuche (falsche Kilometerstände, Nachtankungen) erkennt. Auch die Frage nach dem Belohungsmodell sollte wohl überlegt sein. Ob Geld alleine dauerhaft motiviert, bezweifle ich. Mit etwas Phantasie fallen einem da bestimmt bessere Motivationsmodelle ein.

Kommunikation und Dialog mit den Fahrzeugnutzern.

Empfehlenswert ist es stetig mit den Fahrern im Dialog zu sein. Beispielsweise wenn ein Reifenwechsel ansteht. Oder ein dezenter Hinweis auf die Prüfung des Reifendrucks und der Profiltiefe. Solche Nachrichen können einfach per E-Mail versendet werden. Wer Führerscheine noch selbst kontrolliert, kann dies auch dazu nutzen, um ein Gespräch mit dem Fahrer zu führen. Dabei kann man gleich mal Verbesserungsvorschläge aufschnappen oder Fragen zum Fahrzeug stellen. Evtl. erfahren Sie da sogar, dass ein Fahrzeug einen nicht behobenen Mangel hat.

Fuhrparkanalyse ist ein Muss!

Generell gilt jedoch immer einen Blick auf die Fahrzeugkosten zu richten. Inbesondere Verschleiß, Wartung, Unfälle und Verbräuche. Sollten dort Fahrzeuge negativ auffallen, so sind Mitarbeitergespräche immer sinnvoll. Denn nicht immer liegt es am Fahrer. Termindruck, Wartungsstau oder technische Mängel am Fahrzeug können durchaus eine wichtige Rolle spielen.

 

 

1 comment…
  • Klaus.Blumentrath 9. November 2013, 13:45

    Die systemischen Implikationen lohnen einen Blick auf die Spritsparappelle.
    1. Die Hersteller forcieren nicht den Kleinwagen. Downszing ist ein Erscheinungsbild reflexartiger Reaktionen im vermeintlichen Eskalationsfall. Die Begeisterung dafür legt sich so schnell wie für das Erlernte des Spritspartrainings.
    2. Die Marktteilnehmer rund um die Fahrzeugnutzung forcieren mit wachsendem Erfolg bei den Unternehme(r)n das sog. Motivationsinstrument Dienstwagen (statt…).
    3. Mit welchen Eigenschaften des Fahrzeugs steigt die Motivationswirkung? Kurz gefasst: Die Features die Imagetreiberfunktion haben – auch wenn uns die Trendscouts aktuell klar machen wollen, das Fahrzeug habe als Imageträger ausgedient.
    4. Die Imageverstärker treiben Gewicht und verstärken den Verbrauch auf ihre jeweils eigene Art.
    5. Ist das Motivationsfahrzeug erst im Einsatz, wird der 140kw-gepamperte Dienstwagennutzer zum Spritspartraining und anschließend zum Weltspritspartag entsendet.
    (Als ich noch Dienstwagen fuhr, habe ich es auch genossen, mit 216PS mit voller Auslastung über die Autobahn zu preschen und kann bestätigen, dass die Fahrzeit nach München heute mit meinem 140PS-Autochen auch nicht wesentlich länger ist) Also warum die unaufrichtige Janusköpfigkeit? Klar, je aufwändiger das Umfeld Auto und der Tanz um dieses goldene Kalb, desto höher das Bruttosozialprodukt. Also weiter so.
    Mein Tipp an die, die dennoch das Fähnlein der Nachhaltigkeit schwenken und glaubhaft unterstützen wollen: Kleine Autos- intelligentes intermodales Reisemanagement. Wirkt messbar und ist nicht manipulierbar. Motivation? Durch führen, fördern und fordern. Und oben drauf von mir aus Car-Allowance-Prämie.

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